Deswegen solltest Du keine Kalorien zählen

Deswegen solltest Du keine Kalorien zählen

 

Ja, bei diesem Thema gibt es viel Erklärungsbedarf. Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, schauen wir uns die Problematik gründlich an.

Dann wird es auch klappen, dass Du Dein Wohlfühlgewicht mit Leichtigkeit erreichst und halten kannst.



Was sind Kalorien überhaupt?

Der Energiegehalt der Lebensmittel wird in Kilokalorien angegeben und umgangssprachlich als Kalorien bezeichnet. Diese Menge an Energie ist der Brennwert, also die Treibstoffmenge, die ein Lebensmittel bringt. Die Nahrungsaufnahme ist vergleichbar mit dem Betanken des Autos oder eines Flugzeugs.

Energiequellen sind Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate, aber auch Alkohol. 

Ein Gramm Eiweiß liefert 4 kcal, ebenso ein Gramm der Kohlenhydrate. Fett hat 9 kcal pro Gramm, d.h. mehr als doppelt soviel wie die gleiche Menge Protein oder Kohlenhydrate. Nicht zu vergessen ist der Alkohol mit 7 kcal pro Gramm.


Grundumsatz und Leistungsumsatz

Das ist der Energieumsatz, den der Körper im Ruhe-Modus braucht für die Basis-Funktionen. Da der Organismus ein inneres Gleichgewicht anstrebt, braucht er eine gewisse Energiemenge, insbesondere für die Aufrechterhaltung der Atmung, der Herz-Kreislauf-Tätigkeit und der Körpertemperatur. 

Der Leistungsumsatz dagegen ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Er hängt von der Bewegung im Alltag bzw. von der sportlichen Aktivität ab.

Wenn Du Deinen Tag sitzend verbringst und nur die Maus bewegst, hast Du trotz Kopfarbeit einen wesentlich geringeren Leistungsumsatz als jemand, der 8 Stunden auf den Beinen ist wie z.B. eine Krankenschwester, die im Dreieck springt, weil viele Patienten gleichzeitig versorgt sein wollen. Dein Leistungsumsatz schwankt von Tag zu Tag, je nachdem, was Du auf der Arbeit oder in der Freizeit machst. 


Für wen ist Kalorien zählen geeignet?

Kalorien zählen ist wie Fahrrad fahren mit Stützrädern. Du übst und übst mit dem Anliegen, endlich ohne Hilfe fahren zu können. Kalorien erfassen kann für den Anfang günstig sein, damit Du Dir einen Überblick  verschaffst, wie viel Energie mit welchen Lebensmitteln geliefert wird.

Wenn Du ehrlich bist, kannst Du Dir damit selbst auf die Schliche kommen. Die verborgenen Kalorien nimmst Du besser wahr und kalkulierst sie in Deine Bilanz ein. Ziel ist es allerdings prinzipiell, dass Du die ungefähre Menge der Kalorien in den Speisen selbst einzuschätzen lernst, um souverän mit dem Essen umzugehen.


Rechnen mit unbekannten Größen 

Nun kommt die große Enttäuschung: Den Nährwertgehalt der Lebensmittel und den eigenen Kalorienverbrauch in 100%iger Präzision errechnen zu wollen, ist eine Illusion. 

Denn niemand weiß genau, wie viel Kalorien drin stecken und niemand weiß genau, wie der Körper mit der Energie umgeht und wie groß der genaue Verbrauch ist! Alle Nährwerttabellen enthalten Durchschnittswerte und sind zur Orientierung gedacht.

Für das Brötchen vom Bäcker erfährst Du auch keine Nährwertangaben, es sei denn, Du schaust in einer Kalorientabelle nach und ordnest Dein Brötchen einer vorgegebenen Rubrik zu.

Auch die Berechnungen des Kalorienverbrauchs anhand von Tabellen, entsprechenden Apps oder einer Fitnessuhr sind Durchschnittswerte: Du pflegst Deine Daten ein. Je mehr Daten Du einspeist, um so genauer sind natürlich die Ergebnisse. Trotzdem kann kein Sensor die Kalorien erfassen. Andernfalls müssten die Sensoren bis in die Körperzellen reichen. Grundsätzlich rechnen hier spezielle Algorithmen.

Die App gibt z.B. für eine halbe Stunde Fahrrad fahren in 21 km/h mit 336 kcal an. Es ist aber heftiger Wind und Du musst Dich mehr anstrengen, so dass Dein Verbrauch höher ist. Der Wind kühlt Dich während der Fahrt ab, was Du aber durch das Schwitzen nicht merkst. Um die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, ist mehr Energie erforderlich.

Man könnte die Geschichte weiterspinnen und noch mehr Parameter dazu nehmen…


Die Dynamik des Stoffwechsels 

Wichtig ist zu verstehen, dass der Körper nie statisch arbeitet sondern grundsätzlich dynamisch und in Regelkreisen. Steht dem Körper nämlich viel Energie zur Verfügung, dann geht er auch bis zu einem gewissen Grad großzügig damit um und kann auch mal ein bisschen mehr verbrennen.

Wird die Energiezufuhr rationiert, dann passt sich der Organismus in einem gewissen Maß an und geht sparsam mit den Kalorien um. Das ist aber nicht pauschal zu betrachten sondern grundsätzlich individuell und ausgewogen. Denn fürs Abnehmen brauchst Du zwangsläufig ein Kaloriendefizit.

Übrigens ist das der Grund, warum Crash-Diäten nicht funktionieren: Der Grundumsatz wird heruntergefahren und der Körper hantiert sehr energieeffizient mit dem begrenzten Angebot an Nahrungskalorien. Die Folge ist der Jo-Jo-Effekt! 

Im Gegensatz dazu arbeitet der Stoffwechsel nach intensivem Training noch ein paar Stunden auf Hochtouren und verbrennt noch zusätzlich Energie. So ganz nebenbei in Ruhe. Das ist der Nachbrenneffekt, den alle kennen, die viel Sport treiben. 

Der Nutzen von dauerhaftem Kalorienzählen ist also begrenzt. Trotz Technik machen Dir einige Unwägbarkeiten einen Strich durch die Rechnung.



Gründe gegen ein dauerhaftes, verbissenes Überwachen der Kalorien 

• Du stresst Dich extrem. Du setzt Dich unter Druck, nimmst Dir Lebensqualität und Freude. Das ständige Schauen auf die Kalorien macht Dich verrückt. Miss` den Energiegehalt der Lebensmittel daher nur am Anfang des Abnehmens bis Du ihn abschätzen kannst und später höchstens ab und zu mal zur Kontrolle.

• Außerdem ist es unpraktisch und entspricht nicht der Realität. Verbaue Dir keine Chancen auf Genuss, indem Du deswegen z.B. Einladungen in das Restaurant ablehnst. 

• Es ist nicht alltagstauglich und nicht familienfreundlich. Strapaziere Deine Angehörigen nicht, indem Du Dich aufs Kalorienzählen fixierst.

• Gestörtem Essverhalten wird Tür und Tor geöffnet. Gebrauche nicht das Essen bei emotionalen Turbulenzen als Trostpflaster. 

• Erobere Dir die Hoheit über Dein Essverhalten zurück und lerne wieder, die echten Bedürfnisse des Körpers wahrzunehmen und auf Hunger- und Sättigungssignale zu hören. Der Organismus zeigt Dir doch an, ob ein Nachschub an Treibstoff aktuell notwendig ist oder ob der Tank noch gefüllt ist. Eigentlich ist es gar nicht so kompliziert…

 


ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Dorothea Pärisch

Dorothea Pärisch ist Expertin für eine gesunde Gewichtsabnahme und hat bereits zahlreiche Klienten erfolgreich begleitet. Als Coach bei Zukunftgesund hilft sie mit ihrem Team Frauen beim gesunden Abnehmen und Erreichen der eigenen Wohlfühlfigur. 

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