Viel Sport treiben und auf die Ernährung achten - das kann doch nichts Schlimmes sein! Einige junge Frauen und Mädchen trainieren eifrig und zählen dabei penibel die Kalorien.
Was so vorbildlich erscheint und gut gemeint ist, kann allerdings auch unbeabsichtigte Folgen nach sich ziehen: die Periode bleibt aus. Es scheint ein Phänomen zu sein, das häufiger als gedacht bei jungen Frauen unter 30 Jahren auftritt. Geleitet von medialen Vorbildern, wollen sie ihren Körper formen, um dem aktuellen Schönheitsideal zu entsprechen und um damit mehr gesellschaftliche Anerkennung zu erfahren.
Leidest Du an einer Essstörung?
Da kann es leicht passieren, dass Dir nach einiger Zeit die Kontrolle über Dein Essverhalten entgleitet und sich das Geschehen verselbstständigt. Das Sportpensum wird übertrieben und ist nur noch Mittel zum Zweck. Essen und Nichtessen beherrschen Dein Denken, Du beschäftigst Dich fast nur noch mit Deiner Figur und Du rutscht ungewollt in eine Essstörung ab.
Essstörungen werden oft als Schwarz-Weiß-Bild dargestellt. Doch eigentlich handelt es sich um ein breitgefächertes Spektrum mit unterschiedlichen Schweregraden. Wenn es um Magersucht geht, haben sich nicht alle bis auf die Knochen herunter gehungert. Viele bewegen sich in einer Grauzone und haben dort mit ihren Problemen zu kämpfen. Die Grenzen sind fließend und für Außenstehende ist eine Essstörung oft nicht erkennbar.
Warum bleibt die Periode aus?
Sofern eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist, kann eine bestimmte Konstellation von Voraussetzungen Zyklusstörungen auslösen: Exzessiver Sport, kaum Trainingspausen, verbunden mit einem geringen Körpergewicht und einem niedrigen Körperfettanteil, sind dafür verantwortlich. Wenn zusätzlich die Nährstoffzufuhr eingeschränkt wird und der Kalorienbedarf angesichts des hohen Sportpensums auf die Dauer nicht annähernd gedeckt wird, bringt das den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht und stört ihn nachhaltig. Der Eisprung bleibt aus und wird dauerhaft unterdrückt.
Auch Stress spielt eine große Rolle - sei es beruflich oder privat. Wenn Du Dich ständig unter Druck gesetzt fühlst oder Dich auch selbst unter Druck setzt, wirkt sich das nachteilig auf den Zyklus aus. Nicht zuletzt spielt die Persönlichkeit eine Rolle: Sensible und selbstunsichere Mädchen und Frauen neigen eher dazu, unterdrückte Gefühle über das Essen bzw. Hungern zu kompensieren oder sich in den Sport zu flüchten.
Wie bekommst Du Deine Periode zurück?
Mit dem Status quo solltest Du Dich nicht abfinden, denn das Ausbleiben der Periode birgt ein Reihe gesundheitlicher Risiken in sich: Aufgrund des Hormonmangels reduziert sich die Knochendichte, was langfristig zu Osteoporose (Knochenschwund) führen kann. Haarausfall, Stimmungsschwankungen, schlechtes Allgemeinbefinden und Nachlassen der Leistungsfähigkeit können beispielsweise die Folge sein. Auf Dauer kann es Unfruchtbarkeit und frühes Eintreten in die Wechseljahre bedeuten.
Aber nicht verzweifeln! Mit Geduld und Behutsamkeit kann sich der Zyklus wieder einpegeln. Das ist das Ziel. Systematisch und konsequent sollten die Faktoren bearbeitet werden, die die Zyklusstörung verursacht haben. Bedenke, dass es längere Zeit in Anspruch nehmen kann, bis sich der Körper regeneriert hat. Langsam hat sich die Problematik entwickelt und nur langfristig und langsam kannst Du versuchen, es rückgängig zu machen.
Das klingt alles einfach, ist aber für die Betroffenen so schwer umzusetzen, denn oft sind es tieferliegende Probleme auf seelischer Ebene, die einem zu schaffen machen und die der eigentliche Auslöser sind.
Selbstverständlich kannst Du Deine Frauenärztin oder eine Endokrinologin mit einbeziehen. Aber Du solltest wissen, dass neben der Diagnostik höchstens eine symptomatische Behandlung erfolgen kann mit Hormonsubstitution, so dass also eine Entzugsblutung entsteht. Die eigentlichen Ursachen kannst nur Du selbst bearbeiten.
Der Ausweg aus dem Dilemma
Ausgangsbasis ist, dass Du Dein Problem nicht verdrängst, sondern es Dir bewusst machst und unbedingt wesentliche Dinge ändern willst. Sich die eigene Verletzlichkeit und Fehler einzugestehen, kann ein langer und herausfordernder Prozess sein. Und trotzdem ist es nötig, um Veränderungen einzuleiten. Die innere Einstellung ist maßgebend für die Genesung und sollte in vielerlei Hinsicht revidiert werden.
Ändere Deine Einstellung zu Deinem Körper
Studien bestätigen, dass Frauen noch nie ihren Körper so abgewertet haben wie heute und so unzufrieden sind mit ihrem Äußeren. Warum ist das so? Die mediale Scheinwelt setzt die Vorgaben und gaukelt mit manipulierten Bildern Schönheit und Gesundheit vor. Vor allem Mädchen und junge Frauen werden verleitet, ihren Körper beliebig zu gestalten.
Du kannst Deinen Körper aber nicht nach Deinen Vorstellungen formen. Genetisch sind z.B. durch den Körperbau Grenzen gesetzt. Auch haben Frauen aus biologischen Gründen einen höheren Körperfettanteil als Männer. Die Differenz der absoluten Fettmenge zwischen den Geschlechtern entspricht übrigens genau der Energiemenge, die nötig ist, um ein Baby auszutragen.
Betrachte Deinen Körper nicht als Feind, gegen den Du anzukämpfen hast. Schließe Frieden mit ihm, behandle ihn gut und fürsorglich. Schätze Deine Weiblichkeit.
Ändere Deine Einstellung zu Dir selbst
Der Schlüssel ist, dass Du Dein Leben als Geschenk betrachtest und dankbar dafür bist. Wenn Du Dich annimmst, wie Du bist mit Deinen Begabungen und Grenzen, dann eröffnet sich die Chance, dass Du Dich von destruktivem Verhalten lösen kannst, Dich weiterentwickelst und selbstbewusster wirst. Vergleiche Dich also nicht mit anderen. Du bist doch einmalig!
Jeder bedarf eines Heimathafens: Menschen, die Dich so annehmen, wie Du bist, die auch in schlechten Zeiten zu Dir halten und keine Bedingungen stellen. Wer gibt Dir Halt und wo bist Du geliebt?
Außerdem ist es Dein dringender Wunsch, unbeschwert zu essen und die Speisen zu genießen, ohne ständig an die Kalorien denken zu müssen. Souverän mit dem Essen umzugehen, kannst Du und sollst Du lernen. Das lässt sich nur tagtäglich üben, bis Du die kognitive Kontrolle loslässt und gerade dadurch die Oberhand zurück gewinnst.
Viele leben passiv vor sich hin und versuchen nur, Problemen auszuweichen. Aber erst ein lohnendes Lebensziel gibt Deinem Leben Sinn und motiviert Dich, zielgerichtet zu handeln. Was ist eigentlich Deine Vision? Strebe sie an und geh`unabhängig Deinen Weg.
Vielleicht erlangst Du jetzt erst, da Du etwas zugenommen hast und den Fokus nicht mehr (ausschließlich) auf den Körper richtest, zu Deiner heiß ersehnten Figur mit weiblichen Rundungen. Und der Zyklus stellt sich auch ein.
ÜBER DIE AUTORIN
Dorothea Pärisch
Dorothea Pärisch ist Expertin für eine gesunde Gewichtsabnahme und hat bereits zahlreiche Klienten erfolgreich begleitet. Als Coach bei Zukunftgesund hilft sie mit ihrem Team Frauen beim gesunden Abnehmen und Erreichen der eigenen Wohlfühlfigur.
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